2024 wanderten 269.986 Deutsche aus Deutschland aus. Das waren rund 21 Prozent aller Auswanderungen. Jährlich ziehen mehr Deutsche weg, als wieder nach Deutschland zurückziehen. Wie viele davon dauerhafte Fortzüge sind, wird nicht erfasst.Quelle
Die Auswertung einer Umfrage zeigt: Besonders viele junge Menschen ziehen fort (Zweidrittel unter 40 Jahre) und sie haben häufig einen Hochschulabschluss (Dreiviertel der Befragten). Die meisten wollen nur eine Zeitlang ins Ausland. Quelle
Die häufigsten Zielländervon deutschen Auswanderern waren 2024 laut Wanderungsstatistik:
- die Schweiz (20.700),
- Österreich (13.300),
- die USA (9.300),
- Spanien (8.900) und
- Frankreich (5.500).Quelle
Mehr Deutsche verlassen Deutschland als zurückkehren: Im Jahr 2024 "verlor" Deutschland dementsprechend knapp 90.000 Personen (-87.179 Wanderungssaldo).Quelle
Innerhalb Europas lebten 2024 die meisten Deutschen in die Schweiz (323.600), gefolgt von Österreich (232.700), Spanien (128.000) und Frankreich (91.100), so das Statistische Bundesamt.Quelle
Laut einem OECD-Bericht zu deutschen Auswanderern von 2015 lebten damals insgesamt rund 3,4 Millionen in Deutschland geborene Personen in anderen OECD-Ländern. Die häufigsten Länder waren demnach die USA (1,1 Mio.), Großbritannien (270.000) und die Schweiz (270.000). Große Communities, die auf deutsche Auswanderung zurückgehen, gibt es auch in Brasilien (6,1 Millionen), Argentinien (2-3 Millionen) und Kanada, so eine Auflistung der Bundesregierung und eine nicht-wissenschaftliche Online-Auflistung. Quelle
Nicht registrierte Abwanderung
Die Zahlen der Wanderungsstatistik dürften insgesamt zu hoch liegen, da sie unbereinigt sind und etwa sehr kurzfristige Aufenthalte enthalten (mehr dazu unten). Zudem wird Abwanderung teils verzögert registriert, da Menschen häufig das Land verlassen, ohne sich abzumelden. Grundsätzlich besteht in Deutschland eine Abmeldepflicht bei Fortzügen ins Ausland. Stellt eine Meldebehörde fest, dass eine Person ihre gemeldete Adresse verlassen hat, wird eine "Abmeldung von Amts wegen" vorgenommen und statistisch verspätet als Fortzug erfasst.Quelle
Gründe für eine Abwanderung
Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) von 2024 steigt das subjektive Wohlbefinden von deutschen Staatsangehörigen nach einem Umzug, und zwar besonders deutlich nach einem Umzug ins Ausland.Quelle
Eine Auswertung des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) von 2015 kam zu ähnlichen Ergebnissen, zeigte aber eine größere Unzufriedenheit mit dem Leben in Deutschland (41 Prozent). Quelle