Wie viele Polizist*innen insgesamt einen Migrationshintergrund haben, ist nicht bekannt. Die Bundespolizei erhebt auf freiwilliger Basis Daten zum Migrationshintergrund ihrer Mitarbeiter*innen. Zum 1. Januar 2022 haben 3,4 Prozent aller Bundespolizist*innen einen Migrationshintergrund. Ihr Anteil hat sich seit 2009 verdreifacht. Unter den Neueinstellungen 2021 sind etwas mehr Menschen mit Einwanderungsgeschichte (4,8 Prozent). Da der Migrationshintergrund auf freiwilliger Basis erhoben wird, geht das Innenministerium davon aus, dass der tatsächliche Anteil der Beschäftigten mit Migrationshintergrund höher ist.Quelle
Sieben von 16 Bundesländern erheben Daten zum Migrationshintergrund von Bewerber*innen oder neu Eingestellten bei der Landespolizei. Der Anteil der neu eingestellten Polizisten mit Migrationshintergrund liegt in den meisten Bundesländern – Ausnahmen sind Berlin und Sachsen-Anhalt – deutlich unter dem Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in der Landesbevölkerung. Zum Beispiel ist in Nordrhein-Westfalen der Anteil von Menschen aus Einwandererfamilien in der Bevölkerung mehr als doppelt so hoch (rund 32 Prozent) wie bei neu eingestellten Polizist*innen (etwa 15 Prozent).Quelle
Die vollständige Recherche finden Sie hier.
Die Recherche des MEDIENDIENSTES zeigt: In vielen Landespolizeien ist der Anteil von Bewerber*innen und neu Eingestellten mit Migrationshintergrund in den vergangenen Jahren gestiegen. Am vielfältigsten ist die Berliner Polizei, wo zuletzt 37 Prozent Personen mit Migrationshintergrund eingestellt wurden. Berlin ist das Bundesland mit dem höchsten Anteil von neu Eingestellten mit Einwanderungsgeschichte bei der Polizei (37 Prozent).Quelle
Zu den Daten: Die Zahlen basieren auf freiwilligen Angaben. Nur die Bundespolizei und die Landespolizei Niedersachsen befragt alle Mitarbeiter*innen, viele andere Landespolizeien die neu Eingestellten und Bewerber*innen. Die Daten haben deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Daten über den Migrationshintergrund der Mitarbeiter*innen des Bundeskriminalamts und der Bundes- und Landesverfassungsschutzämtern liegen nicht vor.
Die Mehrheit der Bundesländer und die Bundespolizei sprechen in ihrer Werbung gezielt Menschen mit Migrationshintergrund an. Die meisten dieser Werbemaßnahmen gibt es in Berlin, wie etwa Informationsveranstaltungen bei Migrant*innen-Organisationen.Quelle