Im Bezug auf die Religion gibt es keine verlässlichen Daten für Kurd*innen in Deutschland. Die meisten sind sunnitische Muslime, es gibt aber auch Aleviten, Eziden, Faily-Schiiten, Christen, Juden, Zardaschti (Zoroastrier) oder Yarsan.Quelle
Die religiösen Minderheiten sind in den Herkunftsländern historisch wiederholt Ziel von Angriffen und Opfer von Massakern geworden, wie u.a. die Ezid*innen – auch durch muslimische Kurd*innen. Unter Teilen der Ezid*innen führte dies zur Abkehr von einer "kurdisch" definierten Identität. Die größte ezidische Community außerhalb der Herkunftsländer lebt in Deutschland.
Laut Forscherin Çinur Ghaderi ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Kurd*innen in Deutschland säkular lebe. Das liege insbesondere an der starken politischen kurdischen Bewegung, die für viele Kurd*innen einen wichtigeren Ankerpunkt als die Religion darstelle. So stellen in Deutschland seit Ende der 1970er Jahre eher politische als religiöse Vereine Identitätsangebote für Kurd*innen bereit. In den letzten Jahren haben allerdings religiös-politische Vereinigungen an Relevanz gewonnen, unter anderem durch die große Zahl von kurdischen Geflüchteten aus Syrien und dem Irak.Quelle