Drei Akteure treten im Zusammenhang mit Kurd*innen in Deutschland immer wieder in Erscheinung: Die PKK als von einigen Kurden unterstützte Partei, die Grauen Wölfe als Gefahr für Kurden und die DİTİB. Alle drei Akteure haben ihre Wurzeln im Ausland, sind jedoch auch in Deutschland aktiv.
PKK
Die Partei PKK (Kurdisch: Partiya Karkerên Kurdistanê) wurde 1978 in der Türkei unter dem Namen „Arbeiterpartei Kurdistans“ gegründet und tritt heute unter der Bezeichnung „Volkskongress Kurdistans“ (KCK) auf. Ihre Anhängerschaft in Deutschland beläuft sich auf rund 14.500 Personen. Sie verfolgt das Ziel, junge Menschen für den bewaffneten Kampf zu rekrutieren. Die Partei unterliegt in Deutschland seit 1993 einem Betätigungsverbot. Auslöser waren Anschläge auf türkische Vereine und Geschäfte in Europa und Deutschland, sowie die Besetzung des türkischen Generalkonsulats in München. Hintergrund dieser Aktivitäten waren Kämpfe zwischen der PKK und der türkischen Armee, bei denen die Türkei deutsche Panzer einsetzte. Das Verbot erfolgte Fachleuten zufolge auch aus diplomatischer Rücksichtnahme Deutschlands auf die Türkei.
Graue Wölfe
Die Grauen Wölfe (Türkisch: „Bozkurtlar“) sind eine ultranationalistische und rassistische Vereinigung, die seit Ende der 1970er Jahre in der Türkei und auch in Deutschland aktiv ist. Eines ihrer Hauptfeindbilder sind Kurd*innen. Alle Informationen zu Grauen Wölfen finden Sie hier.
DİTİB
Die DİTİB ("Diyanet İşleri Türk İslam Birliği", Deutsch: "Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion“) ist die größte islamische Organisation in Deutschland. Sie umfasst rund 900 Moscheegemeinden mit rund 800.000 Mitgliedern. Die DİTİB vertritt nach eigenen Angaben über 70 Prozent der Muslim*innen in Deutschland. Sie steht unter der Führung der türkischen Religionsbehörde Diyanet. DİTİB steht in der Kritik, in Predigten politischen Einfluss auf Gemeindemitglieder zu nehmen und anti-kurdische Ressentiments zu verbreiten. Ihre Kontrolle durch die türkische Religionsbehörde, Berichte über Imame, die als Spitzel für die türkische Regierung arbeiten, und über Funktionäre, die mit den Grauen Wölfen sympathisieren, führen dazu, dass viele Kurd*innen die DİTİB als Gefahr ansehen: In der laufenden Forschung von Çinur Ghaderi (siehe "Antikurdischer Rassismus in Deutschland") hat ein Drittel der Befragten geäußert, dass DİTİB eine Gefahr für kurdisches Leben in Deutschland darstelle.Quelle