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Ehrenamtliches Engagement 25.11.2014

Viele Deutsche heißen Flüchtlinge willkommen

Die Zahl der Menschen, die aus Krisenländern nach Deutschland fliehen, steigt. Und mit ihr offenbar auch die Empathie: Immer mehr Deutsche engagieren sich ehrenamtlich und helfen vor Ort in Gemeinden und Kommunen. Sie begleiten bei Behördengängen, geben Sprachunterricht oder stellen privaten Wohnraum für Asylsuchende zur Verfügung. Der MEDIENDIENST hat Beispiele gesammelt, wie und wo Bürger sich engagieren.

Ehrenamtliche Helfer weihen ein durch Spenden finanziertes Fahrzeug ein, das als Anlaufstelle und Treffpunkt für Asylsuchende dienen soll. Foto: dpa

Eine Nachricht war kürzlich sehr besorgniserregend: Das Bundeskriminalamt zähle seit Anfang des Jahres 86 Angriffe auf Asylbewerber-Unterkünfte, berichtete der Spiegel – das seien mehr als in 2012 und 2013 zusammen genommen. Hinzu kommen unzählige Demonstrationen und Kundgebungen gegen Flüchtlinge, wie die Amadeu Antonio Stiftung in einer Publikation darstellt. 

Doch vielen Flüchtlingen gegenüber zeigt sich Deutschland auch von einer ganz anderen Seite. Die von Politikern für Flüchtlinge geforderte Solidarität macht sich in der Bevölkerung längst bemerkbar: Laut dem kürzlich veröffentlichten ARD-DeutschlandTREND spricht sich eine deutliche Mehrheit der Deutschen dafür aus, dass die EU mehr Flüchtlinge aufnimmt. Fast die Hälfte der Befragten sagt außerdem, auch Deutschland solle mehr Asylbewerber willkommen heißen. Doch die Deutschen begnügen sich nicht nur damit, mehr Engagement vom Staat zu verlangen. Viele packen direkt mit an: Die Zahl der Menschen, die sich ehrenamtlich in Hilfsprojekten für Flüchtlinge engagieren, ist in den letzten Monaten rasant gestiegen.

So sind in den letzten Jahren Dutzende Projekte entstanden, die Asylbewerbern Hilfe in unterschiedlichen Bereichen anbieten: rechtliche Beratung, Wohnungssuche, Deutschunterricht. Das Engagement wirkt in mehrerer Hinsicht positiv: Zum Einen füllen diese Projekte Lücken im Aufnahmesystem, zum Anderen vermitteln sie den Flüchtlingen das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft und willkommen zu sein. Private Blogs wie "Wie kann ich helfen?" oder Facebook-Seiten wie "Ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit" bieten Hilfswilligen Orientierung in der Vielzahl der Angebote. Einige davon stellt der MEDIENDIENST hier vor.

Lokale Hilfsnetzwerke

Fast alle Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen, haben hier weder Kontakte noch eigene finanzielle Mittel. Sie brauchen daher Hilfe in sehr unterschiedlichen Bereichen, wie der Beschaffung von Kleidung, medizinischer Beratung, Hilfe bei Amtsgängen usw. Deshalb sind in vielen Gemeinden Kleinprojekte entstanden, die sich mit allen möglichen Aspekten des Flüchtlingslebens beschäftigen:

  • Bayern: Zirndorf, Forchheim, Anzing und Aichach
  • Baden-Württemberg: Balingen
  • Sachsen: Hoyerswerda
  • Niedersachsen: Osnabrück, Langförden, Worpswede und Barsinghausen
  • Hessen: Jugenheim und Maintal
  • Berlin: Marzahn-Hellersdorf und Wedding

Für den Aufbau solcher Projekte können die Gemeinden bei der Amadeu Antonio Stiftung (AAS) Hilfe finden: Durch das Projekt "Aktion Schutzschild" stellt die Stiftung Expertise und Beratung für die Mobilisierung und Vernetzung von Zivilgesellschaft zur Verfügung.

Beratung: Hilfe bei der Bürokratie

Gleich nach ihrer Ankunft müssen sich Asylbewerber um unzählige bürokratische Angelegenheiten kümmern – und das in einer Sprache, die sie nicht kennen. So sind in vielen Städten Projekte aktiv, die Asylbewerbern rechtliche Beratung anbieten und sie bei Behördengängen – teilweise mit einem Dolmetscher – begleiten:

  • Betreuung bei Amtsgängen bieten unter anderem folgende Organisationen an: AK Asyl e.V. (Bielefeld), Asylbegleitung Mittelhessen e.V. (Gießen), Café Exil inkl. mobile Einheit (Hamburg), Flucht Punkt (Hamburg).
  • In München, Gießen, Berlin und Leipzig gibt es sogenannte "Law Clinics" in den Jura-Studenten Hilfe bei rechtlichen Angelegenheiten anbieten. "Law Clinics" können im Übrigen auch Kontakte zu Rechtsanwälten und Asylrecht-Experten vermitteln.

Medizinische Versorgung

Asylbewerber haben derzeit kein Recht auf eine Krankenversicherung. Der Zugang zu medizinischer Beratung und Versorgnung wird deshalb oftmals von privaten Trägern und ehrenamtlichen Helfern gesichert. Unter anderen:

  • Malteser Migranten Medizin (Hannover)
  • Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum
  • Projekt Migra Med (München)

Mentoring und Patenschaften

Eine vertraute Bezugsperson kann einem Asylbewerber in vielen Angelegenheiten besser helfen als eine Vielzahl an Beratern. Deshalb bieten mehrere Organisationen Mentoring- und Patenschaft-Programme an, die viel Wert auf eine individuelle Beziehung zwischen Asylbewerber und Helfer legen. Dazu gehören zum Beispiel Projekte wie:

  • Caritas Mentoring-Companion
  • Patenschaft-Programm des Flüchtlingsrats Leipzig
  • "Welcome": Mentoren-Programm des Beratungszentrums für Flüchtlinge und Folteropfer Refugio (München)
  • Mentoren-Programm von Xenion

Einige Programme richten sich insbesondere an junge Flüchtlinge. Dazu zählen:

  • Projekt Aachener Hände (Aachen)
  • Initiative Schlüsselmensch (Freiburg)
  • Projekt DO IT ! - Ehrenamtliche Vormünder für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (Wuppertal)

Bildung

In mehreren deutschen Städten haben sich Gruppen zusammengetan, die Bildungsprojekte – vor allem Sprachkurse – für Flüchtlinge anbieten:

  • In Bochum, Friedrichshafen und Flensburg bieten Studierende Asylbewerbern ehrenamtlich Sprachkurse  an. Darüber hinaus engagieren sich die Studenten auch in der Betreuung der Asylsuchenden.
  • In Regensburg hat der Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) ein Modellprojekt initiiert, in dem pensionierte Lehrkräfte Flüchtlingen im Alltag beistehen. Das Projekt soll ab 2015 in ganz Bayern aktiv sein. Die ehemaligen Lehrer wollen dabei nicht nur Sprach- und anderen Unterricht anbieten, sondern auch Hilfe bei Arzt- oder Amtsbesuchen leisten.
  • Das Münchener Projekt "Schulanaloger Unterricht für junge Flüchtlinge" (SchlaU) vom Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. bietet seit mehr als zehn Jahren Asylbewerbern die Möglichkeit, einen Schulabschluss zu machen: Jährlich werden circa 60 Schüler zu einem Schulabschluss geführt.
  • In Bayern gibt es rund 180 Berufschulen, die Asylbewerber schulen. Einige dieser Schulen freuen sich in diesem Zusammenhang auf ehrenamtliche Unterstützung.
  • In Berlin vermittelt der Verein Schülerpaten Bildungspatenschaften für Kinder aus arabischen Flüchtlingsfamilien.

Alternative Unterbringungskonzepte

Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen ist das Thema Unterbringung von Asylbewerbern in vielen deutschen Kommunen zum Thema geworden. Anlässlich des aktuellen Notstands haben einige Gemeinden und Organisationen neue Unterbringungskonzepte vorgeschlagen, die eine aktive Beteiligung von Privatpersonen in Anspruch nehmen.

  • Das bekannteste Unterbringungsprojekt Deutschlands ist wahrscheinlich das Augsburger Grandhotel Cosmopolis, ein funktionierendes Hotel, in dem 50 bis 60 Flüchtlinge leben. Die Flüchtlinge sind auch für den Hotel-Betrieb zuständig.
  • In Berlin haben die Integrationsbeauftragte des Senats und das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) gemeinsam die Initiative "Vermieten Sie Wohnraum – helfen Sie Flüchtlingen!" ins Leben gerufen. Die Initiative richtet sich an Wohnungseigentümer, die leerstehende Wohnräume haben. Das EJF betreut Asylbewerber bei der Wohnungssuche und sichert den guten Zustand der Objekte. 427 Haushalte wurden bereits im Rahmen des Projektes vermittelt.
  • Ähnliche Initiativen gibt es in Hildesheim (Niedersachsen) und in München.
  • Die Hoffnungsträger Stiftung in Leonberg (Baden-Württemberg) hat kürzlich ein neues Konzept für Unterbringung entwickelt, in dem Einheimische und Asylbewerber gemeinsam in Wohneinheiten für 50-100 Menschen Platz finden sollen. Die Bewohner sollen nicht nur nebeneinander wohnen, sondern sich gemeinsam am Gesellschaftsleben der Stadt beteiligen.
  • Die Berliner Initiative "Flüchtlinge Willkommen" bietet die Möglichkeit, Asylbewerber in Wohngemeinschaften aufzunehmen. Durch ein Online-Portal kann man die eigene WG für das Programm anmelden.
  • Der Allgemeine Studierendenauschuss (AStA) der Universität Lübeck hat kürzlich ein ähnliches Projekt gestartet, in dessen Rahmen Studenten junge Flüchtlinge in ihrer Wohngemeinschaft unterbringen.

Die Zahl der Privatpersonen, die Wohnraum für Asylbewerber zur Verfügung stellen, steigt. Teilweise werden diese Initiative von den Städten und Kommunen selbst angestoßen. So hat etwa der Bürgermeister der Kleinstadt Goslar im Harz vorgeschlagen, mehr Asylbewerber in die Gemeinde aufzunehmen: Aufgrund des demographischen Wandels stehen in der Stadt viele Wohnungen, Hotels und Pensionen leer.

Von Fabio Ghelli

 


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