Ausländer in Leiharbeit

Fast jeder zweite Leiharbeiter in Deutschland ist Ausländer. Unter Flüchtlingen arbeitet ein überproportional großer Anteil in Leiharbeit. Gewerkschaften kritisieren, die Branche biete keine Perspektiven für sichere Jobs.

Ausländische Beschäftigte arbeiten deutlich häufiger in der LeiharbeitArbeit, bei der Beschäftigte für eine begrenzte Zeit im Betrieb eines anderen Arbeitgebers arbeiten. Sie bleiben bei ihrem bisherigen Arbeitgeber angestellt. (6 Prozent) als deutsche Beschäftigte (1 Prozent).In der Leiharbeitsbranche stieg ihr Anteil in den letzten Jahren: Fast jede*r zweite Beschäftigte in Leiharbeit hatte 2023 einen ausländischen Pass (45 Prozent). In den Jahren von 2000 bis 2012 lag ihr Anteil noch bei durchschnittlich 17,4 Prozent.QuelleBundesagentur für Arbeit (2024): Entwicklungen in der Zeitarbeit, Seite 14, Link

Der Anstieg ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass viele Geflüchtete, die seit 2015 nach Deutschland gekommen sind, in der Branche arbeiten. Unter Geflüchteten arbeiten deutlich mehr in der Leiharbeit (15 Prozent) als bei Beschäftigten insgesamt (2 Prozent). Für sie bietet Zeitarbeit offenbar einen Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt. Gewerkschaften kritisieren, dass Leiharbeit oft keine Perspektive auf einen sicheren Job biete, und sie mit einem höheren Risiko verbunden ist, arbeitslos zu werden.QuelleBundesagentur für Arbeit (2024): Entwicklungen in der Zeitarbeit, Seiten 4 und 14, Link.